

Die Berufslehre ist ein Erfolgsrezept der Schweiz. Die Banken bieten mit die qualitativ hochwertigsten Berufslehren an und engagieren sich stark in der Grundausbildung. Dazu gehört auch ein regelmässiger Austausch in verschiedenen Gremien rund ums Thema Berufslehre, Praktika und Berufseinsteiger. Am 5. Dezember 2022 eröffnete die Wettbewerbskommission (Weko) eine Vorabklärung betreffend Informationsaustausche über Löhne und Lohnbestandteile von Lernenden und Berufseinsteigenden.
Die Basler Bankenvereinigung (BBVg), der Zürcher Bankenverband (ZBV) und der Arbeitgeberverband der Banken (Arbeitgeber Banken) weisen den mit Eröffnung der Vorabklärung verbundenen Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung zurück. Zur Klärung der rechtlichen Situation haben sie gemeinsam ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben. Die renommierten Kartellrechtler Prof. Dr. Philipp Zurkinden und Bernhard Lauterburg kommen klar zum Schluss, dass das Angebot von Lehrstellen der Ausbildung des Branchennachwuchses dient und nicht mit wettbewerblichen Zielen der Lehrunternehmen verbunden ist. Damit fallen Lehrverhältnisse schon zum vornherein nicht in die Zuständigkeit der Wettbewerbsbehörden. Darüber hinaus kommt das Gutachten zum Schluss, dass mit dem Informationsaustausch über die Berufslehren keine Wettbewerbsbeschränkung auf den nachgelagerten Dienstleistungsmärkten bezweckt oder bewirkt werden kann.
In Bezug auf Informationen zum Berufseinstieg halten die Gutachter fest, dass der Austausch von Lohninformationen «geradezu erforderlich ist» zur Einhaltung des in der Bankbranche geltenden Gesamtarbeitsvertrags. Der Informationsaustausch bildet die Grundlage für die im GAV vorgesehenen innerbetrieblichen Lohnverhandlungen.
Die Bankenverbände sehen sich durch das Gutachten der renommierten Kartellrechtsexperten in ihrem Engagement für die Berufslehre und die Nachwuchsförderung vollumfänglich gestützt. Die Verbände gehen deshalb davon aus, dass das Thema nach der Voruntersuchung erledigt sein wird.
(Um das Gutachten zu öffnen klicken Sie oben rechts auf «Gutachten»)
Primenews hat über den Anlass einen Artikel verfasst: https://primenews.ch/news/2022/10/vielfaeltig-und-spannend-banken-wollen-talente-zu-sich-holen
Seit April sind Sie Präsident der Basler Bankenvereinigung (BBVg). Welche Ziele und Schwerpunkte haben Sie sich für die kommenden drei Jahre gesetzt?
Bernhard Fischer: Die Thematik ist nach wie vor die gleiche, wie unter meinem Vorgänger John Häfelfinger. Wir wollen noch attraktiver werden für Fachkräfte – und auch für jüngere Arbeitnehmende und Berufseinsteiger. Im Kampf um die besten Talente in der Region müssen wir noch attraktiver werden.
Wie wollen Sie dies erreichen?
Die Stärke der Basler Bankenvereinigung ist es, dass sie sich nicht für eine sondern für alle Banken einsetzt und auch alle vertritt. Wir versuchen daher in den nächsten Wochen ein junges und bunt gemischtes Projektteam aus verschiedenen Banken aufzubauen, das Ideen entwickelt und diese dann auch umsetzt. So stellen wir sicher, dass wir mit unseren Bemühungen die richtige Zielgruppe ansprechen.
Und wenn da verrückte Ideen entstehen, lassen Sie das Projektteam diese trotzdem umsetzen oder greifen Sie korrigierend ein?
Solange sich die Ideen in einem vernünftigen Rahmen bewegen, greifen wir nicht ein. Es geht gerade darum, dass wir eine junge Zielgruppe ansprechen und ihr die Sinnhaftigkeit des Bankings vermitteln wollen. Da ist es auf jeden Fall besser, wenn Junge diese Kommunikationsrolle wahrnehmen, die erst seit kurzem bei einer Bank arbeiten. Leute wie mich, die seit über dreissig Jahre bei der gleichen Bank arbeiten, müssen nicht mehr überzeugt werden (lacht).
Bernhard Fischer ist seit 2000 Leiter des Firmenkundengeschäfts der Region Nordschweiz der Credit Suisse. Seit 2006 ist auch Vorstandsmitglied der BBVg, seit 2022 deren Präsident. Die BBVg vertritt die Interessen der 25 in Basel domizilierten Banken. Unter anderem betreibt sie das Jobportal www.finjobs.ch, auf dem die Basler Banken ihre offenen Stellen und auch Lehrstellen und Praktika ausschreiben.
UBS-Regionaldirektor und BBVg-Vorstandsmitglied Thomas Aegerter begrüsste die über 150 Anwesenden freudig zum ersten Basler Bankenforum in Präsenz seit langer Zeit und leite in das Thema der Kryptoanlagen ein. Bevor er das Wort an Prof. Dr. Fabian Schär übergab, wies Aegerter stolz darauf hin, dass es sich beim weltweit gefragten Kryptoexperten um einen ehemaligen UBS-Praktikanten handelt.
Uniprofessor Schär erläuterte den anwesenden Bankangestellten neben der generellen Funktionsweise von Kryptoanlagen auch einige ökonomische Erkenntnisse von dezentral organisierten, jedoch transparenten Blockchains. Vor allem vermittelte Schär aber die verschiedensten Möglichkeiten der neuen Technologie und erläuterte auch die Rolle der Banken, wie er sie in diesem Markt sieht: «Gerade in diesem komplexen System, wird es auch künftig eine Nachfrage nach Beratung und sicherer Verwahrung geben.»
Weitere Informationen zu den Inhalten von Prof. Dr. Fabian Schärs Forschungsgebiet sind hier zu finden: https://cryptolectures.teachable.com/
Beim anschliessenden Podium, das von SRF-Journalistin Catherine Thommen moderiert wurde, gingen Schär, Rechtsanwältin Prof. Dr. Cornelia Stengel und Crypto-Unternehmer Jan Brzezek neben der Rolle der Banken auch auf die Regulierung und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Cryptoassets gegenüber konventionellen Anlageprodukten ein.
BKB-CEO und BBVg-Vize Basil Heeb hielt abschliessend fest, dass es für alle noch viel zu lernen gibt und lud die anwesenden Gäste zum traditionellen Apéro ein.
Die Basler Zeitung kündigte das Basler Bankenforum in einem Interview mit Fabian Schär an: https://www.bazonline.ch/komplett-autonom-und-zensurresistent-969159749999
Bei PrimeNews ist ein Artikel und ein Podcast zum Basler Bankenforum erschienen: https://primenews.ch/articles/2022/06/was-wir-ueber-den-krypto-megatrend-wissen-muessen