Die BLKB unterstützt Baselbieter Bauern bei der Kirschenernte

Am Samstag, 23. Juni 2018 halfen Mitarbeitende der Basellandschaftlichen Kantonalbank bei diversen Bauern im Baselbiet bei der Kirschenernte. Dank der Unterstützung der Kinder von den Mitarbeitenden konnte am späten Nachmittag auf eine ertragreiche Ernte zurückgeblickt werden.

Die Bank Julius Bär & Co. AG unterstützt das Tierheim an der Birs (Stiftung Tierschutz beider Basel)

Damit sich die Tiere im neu eröffneten Tierheim an der Birs von Anfang an zu Hause fühlen, hat die Bank Julius Bär & Co. AG Katzenleitern aus Holz angefertigt. Für Nager, Kaninchen und Vögel haben sie zahlreiche Futterbäume gebaut und die Hunde wurden bei ausgiebigen Spaziergängen in der Region ausgeführt.

Schmieröl der regionalen Wirtschaft. Banken beschäftigen in der Region über 6000 Angestellte.

Die Banken spielen im Wirtschaftsgefüge eine eminent wichtige Rolle. Auch in der regionalen Ökonomie. Sie sind quasi das Schmieröl im Wirtschaftsmotor. Sie vermitteln Kredite für Expansionen. Sie gewähren Hypothekarkredite und bringen damit die Bauwirtschaft zum Funktionieren. Sie ermöglichen Jungunternehmen den Start und die Weiterentwicklung. Sie nehmen überschüssiges Geld der Unternehmen, vermitteln es weiter oder legen es sinnvoll an. Eine enorm wichtige Funktion spielen die Basler Banken im Anlagegeschäft. Sie bieten eine breite Palette von Finanzdienstleistungen an – vom Retail Banking über das Private Banking hin zu Asset Management-Dienstleistungen oder Family Offices.
Im Gefolge der Finanzkrise hat sich der Bankensektor verändert. Zur Erinnerung: 2008 begann mit einer noch nie dagewesenen Vertrauenskrise in den USA und endete in einer globalen Wirtschaftskrise. In der Schweiz beschliessen Bundesrat, Nationalbank und Bankenkommission ein umfassendes Massnahmenpaket zur Stabilisierung des Finanzsystems. Die UBS bekam damals vom Bund sechs Milliarden Franken zur Sanierung. Die Regulationsdichte und die gesetzlichen Auflagen sowie die Auflösung des Bankgeheimnisses stellten die Banken vor gewaltige und noch nie dagewesene Herausforderungen. Neue Strategien unter Einbezug der Fortschritte der Informationstechnologie mussten entwickelt werden.

Spürbare Erholung
Dies hatte Folgen für die Beschäftigung. Innerhalb von zehn Jahren nahm der inländische Personalbestand um rund 10 000 oder neun Prozent auf 100 000 Vollzeitbeschäftigte ab. Die Anzahl der Banken schrumpfte von 2008 bis 2016 um 20 Prozent auf 261 Institute. Der Aderlass in der Region Basel war ähnlich. Vor zehn Jahren zählte die Basler Bankenvereinigung (BBVg) 35 Mitglieder, aktuell sind es 27. Diese verteilen sich auf die beiden Halbkantone sowie auf Thierstein/Dorneck im Kanton Solothurn und auf das Fricktal im Kanton Aargau. In der Region sind aber noch einige Kleinstbanken wie die Bank Thaler oder die Filiale Basel der Commerzbank (Schweiz) tätig. Sie gehören der BBVg jedoch nicht an.
Ein Schwerpunkt der Basler Banken liegt nach wie vor bei der Vermögensverwaltung. Das heisst zum Beispiel in Zahlen: 2016 verwalteten die Basler Banken gemäss Erhebung der BBVg bei ihren Mitgliedern rund 120 Milliarden Franken Vermögen. Dies waren 14 Prozent weniger als zu Beginn der Finanzkrise, bedeutet aber seit 2012 wieder eine Zunahme von gut elf Prozent. Auch im letzten Jahr dürfte angesichts des prima Börsenjahres ein Plus resultiert haben. Die in der Region verwalteten ausländischen Privatvermögen hingegen haben zwischen 2012 und 2016 um gut 30 Prozent abgenommen. Dieser Rückgang ist allerdings nicht so problematisch, weil der Bankenplatz Basel heute wie auch in der Vergangenheit weniger stark von ausländischen Kunden abhängig ist und war.
Die Basler Banken stellen gemäss Angaben von Raphael Vannoni, Geschäftsführer der BBVg, bei ihren Mitgliedern seit fünf Jahren eine leicht steigende Kreditvergabe von 15 auf 15,7 Milliarden Franken fest. Von einer Kreditklemme, wie zuweilen behauptet wird, könne nicht die Rede sein. Hingegen stellen die Basler Banken eine sinkende Nachfrage nach Investitionskrediten fest, da Unternehmen entweder Investitionen hinauszögern oder aber mit Eigenkapital finanzieren, um keine Negativzinsen bezahlen zu müssen. Die Basler Grosskonzerne werden je nach Bedarf mit Krediten von Zürich bedient. Die Hypothekarkredite sind in den letzten fünf Jahren um 4,7 Prozent auf 366,6 Milliarden Franken gesunken.
Das Institut BAK Economics liefert Antworten auf die Frage, wie sich die Veränderungen personalmässig auf den Bankenplatz Basel ausgewirkt haben. Im Gefolge der Finanzkrise, der Reorganisation und Produktivitätsfort-schritte sowie der Sogwirkung aus Zürich wurde auch die Region Basel tangiert.

Strukturwandel noch im Gang
Der Rückgang um 529 Personen (Vollzeit) oder um acht Prozent zwischen 2008 und 2018 auf 6109 Personen liegt leicht unter dem nationalen Durchschnitt. Der Anteil der Bank-beschäftigten an der in den Kantonen Basel-Stadt und Baselland insgesamt Beschäftigten ist von 2,7 Prozent auf 2,2 Prozent zurückgegangen. Auch wenn der schwierige Strukturwandel im Bankensektor durch die Umwälzungen der Digitalisierung noch nicht abgeschlossen ist, kann festgestellt wer-den, dass der Tiefpunkt aus dem Jahr 2015 (5946 Arbeitsplätze) überwunden ist und der Trend seither leicht nach oben verläuft.
«Diese leicht positive Entwicklung wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen», sagt Michael Grass, Leiter Branchenanalysen bei BAK Economics. Die Banken können damit ihren Anteil an den Gesamtbeschäftigten in der Region bei 2,2 Prozent halten. Der Anteil an den gesamtschweizerisch beschäftigten Bankangestellten beträgt übrigens 6,1 Prozent.
Der Finanzplatz Basel, also die Finanzdienstleister und die Versicherungen zusammengezählt, beschäftigt 10 700 Personen, davon 8730 im Kanton Basel-Stadt. Zum Vergleich: Die ca. 600 Firmen der Life-Science-Branche bringen es auf 27 600 Arbeitsplätze.

Drei Milliarden Wertschöpfung
Der wichtigste quantitative Gradmesser für den Leistungsbeitrag der Branche an die regionale Wirtschaft ist die Wertschöpfung, also der Wert der innerhalb eines Jahres erstellten Dienst-leistungen (Produktionswert) abzüglich der Vorleistungen. Vor zehn Jahren kamen die beiden Basler Professoren Pascal Gantenbein und Rolf Weder in einer von der BBVg in Auftrag gegebenen Studie zur «Bedeutung des Bankenplatzes Basel» auf einen Wert von 3,94 Milliarden Franken. Für das vergangene Jahr schätzt die BBVg diesen Wert auf 3,15 Milliarden Franken.
Diesen wertmässigen Rückgang führt Michael Grass einerseits auf die Nachfrageschwäche im Umfeld der Finanz- und Wirtschaftskrise und andererseits auf Preisrückgänge zurück. Durch den gestiegenen Wettbewerbsdruck seien die Margen der Banken unter Druck geraten. Auch das seit Jahren andauernde Niedrigzins-umfeld wirke sich ungünstig auf die Margenentwicklung aus, meint Grass.
Der Anteil der Banken an der regionalen Gesamtwirtschaft hat in der vergangenen Dekade um rund einen Prozentpunkt auf 2,2 Prozent abgenommen. Neben der ungünstigen eigenen Entwicklung hängt dies jedoch auch mit der überaus starken Dynamik der Life Sciences zusammen. Punkto Wertschöpfung befindet sich Zürich mit Abstand an der Spitze vor Genf. Basel liegt nur leicht hinter dem Tessin zurück. Die Banken sind jedoch doppelt so produktiv wie der Durchschnitt der regionalen Wirtschaft. Dies hängt mit dem Abbau der Backoffice-Stellen in der Region zusammen, meint Raphael Vannoni. Denn insbesondere der Stellenabbau führte zu einer höheren Produktivität. BAK Economics weist auf die hohe Kapitalintensität und ein überdurchschnittliches Qualifikationsniveau der Mitarbeitenden hin. Auch im Schweizer Vergleich schneidet der Basler Bankensektor vorteilhaft ab – aber natürlich nicht so gut wie der Produktivitätsleader Life Sciences, der nicht nur eine hohe Kapitalintensität aufweist, sondern auch im globalen Innovationswettbewerb ganz vorn mit-spiele. Dies stärkt die Gewinnmargen und führe zu hoher Wertschöpfung pro Arbeitsstunde.

Gewichtige Steuerzahler
Nicht zu verachten sind die Ablieferungen der Banken an den Staat. Von der Basler Steuerbehörde sind keine Angaben erhältlich. Raphael Vannoni schätzt das Steuersubstrat der Banken in den beiden Halbkantonen Basel Stadt und Basel-Land auf jährlich zwischen 150 und 200 Millionen Franken. Dies würde zwischen 16,6 und 22,1 Prozent der Steuereinnahmen juristischer Personen entsprechen. Davon stammt der Grossteil – rund 130 Millionen Franken – aus der Gewinnablieferung und Verzinsung des Dotationskapitals der beiden Kantonal-banken. In die Rechnung einzubeziehen wären auch die Steuerzahlungen der im Banksektor tätigen Mitarbeitenden. «Der Bankenplatz Basel spielt für die Wirtschaft in der Nordwestschweiz auch heute eine zentrale Rolle. Diese spiegelt sich in der Wertschöpfung und der Schaffung von Arbeitsplätzen durch die Banken ebenso wie in der Vergabe von Krediten an Firmen und für Immobilienfinanzierungen und nicht zuletzt auch im Steuersubstrat», sagt Pascal Gantenbein, Professor für Finanzmanagement an der Wirtschafts-wissenschaftlichen Fakultät der Universität Basel.
Und ohne Banken würde das kulturelle Leben verarmen. Museen und Theater profitieren. Kultur- und Sport-anlässe könnten in der heutigen Form nicht mehr stattfinden. Soziale Institutionen sind dankbar für finanzielle Unterstützung. Alle diese Sponsoringbeträge belaufen sich auf jährlich rund zehn Millionen Franken. Seit Jahr-zehnten spricht überdies eine Vielzahl banknaher Stiftungen Beiträge für gemeinnützige Organisationen im Millionenbereich.

Die Bank Cler AG unterstützt das Forstrevier Aesch

Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich am 30. Mai 2018 rund 20 Mitarbeitende der Bank Cler AG beim Forstrevier Aesch, um dem Förster bei Arbeiten im Wald auszuhelfen. Nach den erfolgten Arbeiten durften sich die Mitarbeitenden bei einem gemeinsamen Grill stärken.

Ein Standort und seine Grenzen

Was habe ich mir schon alles vorgestellt, ja, geträumt davon, wo ich überall wohnen könnte? In einer Berghütte in den Alpen oder in den Rocky Mountains, in einem Fischerdorf auf einer griechischen Insel, in einem Iglu in der Arktis, an der Copacabana, in einer Baumhütte im Urwald. Das wäre wohl eine Zeit lang gut gegangen. Bald hätte mir vieles gefehlt, um weiterhin glücklich funktionieren zu können. Ich hätte meinen Standort wieder wechseln müssen.

Mit dem idealen Standort ist das so eine Sache. Die Standortfrage ist komplex. Die Anforderungen an den Standort sind vielfältig, sowohl kultureller, wirtschaftlicher und geografischer Natur. Für Privatpersonen ist diese Frage einfacher zu lösen. Oft stellt sie sich gar nicht, weil man von Geburt an mit einem Ort fürs Leben verbunden ist. Ein Unternehmen kennt diese Bindung nur bedingt. Oder sie taugt nicht mehr, wenn die wirtschaftlichen Bedingungen sich verändern.

Beschleunigter Wandel
Am Rheinknie sind Banken seit Jahrhunderten ansässig, Einige haben den Standort aufgegeben, andere haben ihn neu entdeckt. Das Umfeld der Basler Banken aber hat sich im Lauf des letzten Jahrhunderts verändert. Massiv.

Die Verhältnisse und Umstände waren im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Basler Banken perfekt. Sie richteten ihr Angebot auf die Industrialisierung aus. Der Ruf als Kapitalmarkt hätte nicht besser sein können. Der hiesige Finanzplatz war schweizweit der bedeutendste. Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen sich andere Finanzplätze ein Stück vom wachsenden Bankenkuchen abzuschneiden. Vorab Zürich und Genf als Städte mit kosmopolitischer Ausstrahlung liefen Basel langsam den Rang ab.

Der Wirtschaftsstandort ist permanent sich verändernden Umweltbedingungen ausgesetzt. Verschiedene Kräfte und Einflüsse wirken positiv und negativ. So erleichterte die Bildung des Deutschen Reiches im 19. Jahrhundert den Handel und erhöhte die Nachfrage nach Bankdienstleistungen. Das verkehrsmässig optimal gelegene Basel konnte davon profitieren. Der Zweite Weltkrieg und die Fusionen sowie Zentralisierungen am Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts machten diese Entwicklung wieder zunichte. Doch bleiben wir in der «neueren» Vergangenheit. Nehmen wir die vergangenen zehn Jahre. Im Nachgang zur Finanzkrise ab 2007 nahm die Regulationsdichte zu.

Die Auflösung des Bankgeheimnisses hat die Schweizer Institute vor gewaltige Herausforderungen gestellt. Die gesetzlichen Auflagen sind inflationär gewachsen; die Kundenstrukturen haben sich verändert. Neue Strategien sind entwickelt worden. Und werden wieder umgeschrieben.

Es gibt freilich Standortfaktoren, die seit Jahrzehnten von herausragender und einzigartiger Bedeutung für den Finanzplatz Basel sind. Dazu gehören Internationalität und Weltoffenheit. In einer Umfrage bei Basler Bankern ist dies der meistgenannte Umstand, auf den sie sich berufen. Guy Lachappelle, Chef der Basler Kantonalbank (BKB), kommt geradezu ins Schwärmen: «Unsere Stadt ist jung, dynamisch, weltoffen und innovativ, aber gleichzeitig bodenständig und sympathisch.»

Auch Samuel Holzach, Regionaldirektor der UBS, bezeichnet die Internationalität als Standortvorteil Nr. eins. Er weist auf die Life Sciences, den EuroAirport, das Dreiländereck und auf die hiesigen internationalen Messen und die reichhaltige Kultur hin. Nochmals Guy Lachappelle: «Weil Basel einen attraktiven Lebensraum mit hoher Lebensqualität bietet, kommt diese über die Kundschaft und Mitarbeitenden auch den Banken auf dem Platz zugute.» Vor allem in der aktuellen Phase der digitalen Transformation seien Dynamik und Innovationsgeist der Stadt hilfreich.

Life Sciences als Motor
Die wirtschaftliche Dynamik verdankt der Raum Basel vorab der Pharmaindustrie und dem Life-Sciences-Sektor. Nicht zu unterschätzen sind äusserst erfolgreiche Klein- und Mittelunternehmen (KMU). Deshalb wächst die Nordwestschweiz deutlich schneller als die übrige Schweiz. Wenn es der hiesigen Wirtschaft gut geht, dann profitieren nicht zuletzt auch die Banken. Darin sind sich alle Basler Banker einig. Zum Beispiel im Bereich der Unternehmensfinanzierung bietet die Life-Sciences-Branche den Basler Finanzinstituten Möglichkeiten, sich noch stärker zu etablieren.

Wenn Basler Banken auch schon gewichtigere Rollen spielten, schöpfen sie doch Selbstvertrauen aus der Geschichte und Tradition. So gesehen hilft die tiefe und langjährige Verwurzelung dem Selbstverständnis. Die 1912 gegründete Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg), der Spitzenverband des Finanzplatzes, und der 1907 gegründete Verband Schweizerischer Kantonalbanken (VSKB) haben ihren Sitz in Basel. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) operiert seit 1930 vom Rheinknie aus und verhilft unserem Bankenplatz zu einem ganz besonderen Renommee.

Was jedoch in der Vergangenheit als Stärke galt, gilt heute nur noch abgeschwächt beziehungsweise stellt sich als Nachteil heraus: die geografische Nähe zu Frankreich und Deutschland. Schuld seien unterschiedliche regulatorische Umfelder sowie die Unfähigkeit und Unwilligkeit der Schweizer Behörden, die Interessen gegenüber dem Ausland geltend zu machen. «In unserem natürlichen Aktivitätsradius, sorgen die in- und ausländischen Regularien dafür, dass wir zwei Drittel der Dreiländerregion nicht mit unseren schweizerischen Vorzügen und qualitativ hochstehenden Dienstleistungen und Produkten versorgen können», sagt Thomas Müller, der CEO der Bank CIC (Schweiz). Für die Basler Kantonalbank zum Beispiel beträgt die Wirkungsfläche gerade mal 37 Quadratkilometer. In einem vergleichbaren Kreis um Zürich gebe es quantitative Einschränkungen des Geschäftspotenzials nicht.

Die unterschiedlichen Regulierungen der drei Länder hemmen das grenzüberschreitende Geschäft im gemeinsamen Wirtschaftsraum. Wenn früher die Basler Banken eine vergleichsweise internationale Ausrichtung gerade wegen der geografischen Lage hatten, so fokussieren sie heute vermehrt auf den attraktiven aber in vielen Bereichen stagnierenden Schweizer Markt.

Die Basler Banken stehen seit der Beschleunigung des allgemeinen Konzentrationsprozesses im Schatten Zürichs. Die Hauptursache liegt – darin sind sich Basler Banken einig – in der Konzentration der Tätigkeiten auf die Bankenplätze Zürich und Genf. So sind denn in den letzten Jahren immer wieder Aktivitäten von Basel nach Zürich abgezogen worden. Gemeinschaftswerke wie die Schweizer Börse oder Aduno befinden sich in diesem Wirtschaftszentrum oder wurden dort zentralisiert. Zudem haben Fusionen und Akquisitionen der letzten Jahrzehnte die Entscheidungszentralen vieler Banken aus Basel verschwinden lassen. Mit den verbliebenen Standortvorteilen scheint der Finanzplatz Basel dennoch ganz gut leben zu können.

Die Rekrutierung von Arbeitskräften sehen Basels Topbanker jedoch unterschiedlich. Trotz der Strahlkraft Zürichs finden die Basler Banken genügend erstklassig ausgebildete Mitarbeitende, sagen die einen. Dafür sorgten die Universität Basel und die Fachhochschule. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Basel verfügt über Professuren und Forschungsstellen in den Bereichen Finanzmanagement, Geld- und Währungsgeschichte, Corporate Finance, Finanzmärkte, Computational Economics und Finance sowie in der Finanzmarkttheorie. Die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) bietet Masterstudiengänge in Banking Finance und Controlling an. Ausländische Bankfachexperten zöge es zuweilen auch wegen des attraktiven Lohnniveaus nach Basel, das aber im Vergleich zu Zürich und Genf tiefer ist. Beobachtet wird auch, dass nach der Abwanderung von Arbeitsplätzen von Basel nach Zürich vermehrt mit Basel verwurzelte Bankangestellte das tägliche Pendeln aufgeben und wieder eine Stelle zu Hause suchen.

Es gibt auch kritische Statements zur Personalrekrutierung. Der Arbeitsmarkt für Lernende, Spezialisten und Beraterinnen und Berater sei schlecht – aufgrund der Konzentration in Zürich und Genf. Es sei nicht immer leicht, ausgewiesene Spezialisten, insbesondere aus der in der Region untervertretenen Informationstechnologie (IT) aus der Schweiz nach Basel zu holen. Zudem beschneiden nationale Grenzen den Zugang zu einem wichtigen Teil der Nachwuchskräfte. «Wo wir uns als Region und auch bei uns in der BLKB verbessern können und auch müssen, ist der IT-Bereich. Ohne IT läuft heute nichts mehr», bestätigt John Häfelfinger, CEO der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB). Die Bedeutung des Basler Bankenplatzes werde innerhalb der Schweiz zuweilen unterschätzt. Dem Arbeitskräfteangebot fehle die notwendige Breite.

Dringenden Handlungsbedarf orten die hiesigen Banker unisono am gleichen Ort, bei der Überregulierung, die massvoller und differenzierter gestaltet werden sollte. Notabene ein Punkt, der auf Genfer und Zürcher genauso zutrifft. Ein Basler Banker denkt radikal und fordert, das «grenzenlose Wachstum» der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) personell zu beschränken und den Personalbestand auf 200 Vollzeitstellen zu halbieren. Dadurch würde sich ganz natürlich und schnell ein Fokus auf die relevanten Fragestellungen ergeben.

Im internationalen Kontext plädieren Basler Finanzakteure für einheitliche Wettbewerbsbedingungen und gleiche Transparenzvorschriften sowie Massnahmen zur Bekämpfung der Geldwäscherei und Steuerhinterziehung. Erste Schritte zeigten in die richtige Richtung. Erwähnt werden insbesondere die globalen Standards für den automatischen Informationsaustausch über Finanzkonten (AIA), der die grenzüberschreitende Steuerhinterziehung verhindern soll. Nicht zuletzt sollte auch die Gleichwertigkeit der schweizerischen Börsenregulierung durch die EU anerkannt werden.

Kritik an Rahmenbedingungen
Hiesige Bankenverantwortliche beklagen den zunehmenden Verlust des Wettbewerbsvorteils einer ausgezeichneten Verkehrsanbindung. Im Vergleich mit Zürich und Genf entwickeln sich Luft- und Schienenverkehr an Basel vorbei. Auch die Einschränkungen im Individualverkehr werden an gewissen zentralen Standorten kundenorientierte Aktivitäten verschwinden lassen. Schliesslich sind bisher wenige Bemühungen der Politik erkennbar, die den Finanzbereich, der im Vergleich zu den Life Sciences ein Schattendasein führt, durch innovative Ansätze fördern. Dies im Gegensatz zu anderen, aufstrebenden Regionen wie der Innerschweiz oder den Schwergewichten in Zürich und Genf.

Erwähnenswert zum Schluss: Die Steuern sind kein Problem für die Basler Banken. In der Umfrage wurde dieser Faktor nicht erwähnt, obwohl die Basler Steuerbelastung überdurchschnittlich ist und vor allem erfolgreiche Banken belastet.

Basler Bankenforum zur Vollgeld-Initiative
Wann: Donnerstag, 17. Mai 2018
Zeit: 17.30 Uhr bis ca. 20.00 Uhr
Wo: Saal, KV Basel, Aeschengraben 15, 4002 Basel (6. Stock).
Türöffnung: 17.15 Uhr
Apéro: 18.45 Uhr

Der Anlass steht allen Bankmitarbeitenden aus der Region offen. Kommen Sie vorbei, stellen Sie Fragen und pflegen Sie ihr persönliches Netzwerk beim anschliessenden Apéro Riche.

Trafina Privatbank AG ladet 150 Kinder ins Kindertheater "Arlecchino" ein

Die Trafina Privatbank AG lud am 18. April 2018 rund 150 Kinder der Profawo Kindertagesstätten ins Kindertheater «Arlecchino» ein. Diese genossen nach der Vorstellung «Jim Knopf und Lukas dr Loggifüehrer» ein gemeinsames Zvieri mit den Bankenvertretern. Vor der Vorstellung hatten Bankmitarbeitende die Möglichkeit, in den diversen Kindertagesstätten Einblick zu erhalten.

Mitarbeitende von Dreyfus Söhne & Cie AG, Banquiers erlernen, wie Reben neu gepflanzt werden.

Am 10. April 2018 fand der erste Volunteering Day des Jubiläumsjahrs der Basler Bankenvereinigung statt. 15 Mitarbeitende von Dreyfus Söhne & Cie AG, Banquiers ersetzten Gutedel Trauben (auch Chasselas genannt), die unter anderem dem Frostjahr in 2017 zum Opfer fielen. Mit fachkundiger Anleitung des Rebmeisters Sascha Simmendinger wurden diese neu angepflanzt.

Ein Berufsbild ändert sich

Die Welt der Banken wird morgen eine andere sein als heute. Digitalisierung, Big Data, Blockchain, Fintech und Regtech wandeln die Finanzwelt um. Spezialisten, Wissenschaftler und Banker können nur erahnen, in welche Richtung der Transformationsprozess geht. Nichts ist fix. Der Duchschnittsbürger wird mit neuen Begriffen konfrontiert, die er kaum mehr versteht.

Mit der Veränderung der Branche wandelt sich auch das Anforderungsprofil der Bankangestellten grundlegend. Bislang waren vornehmlich betriebliche Tätigkeiten oder Anlagen von der Digitalisierung betroffen. Fortan wird mehr die Arbeit selbst tangiert, einschliesslich diejenige qualifizierter Fachkräfte. Auch bei den Banken. Entsprechend formen sich die künftigen Kompetenzanforderungen um. Der Zürcher Bankenverband hat die Studie «Bankfachspezialisten 2030» in Auftrag gegeben. Die Resultate sind Ende 2017 bekanntgegeben worden und so spannend wie instruktiv.

Massentaugliche Innovationen
Fest steht, dass sich die Berufsbildermassgeblich verändern. «Neue innovative, digitale Dienstleistungen werden zunehmend massentauglich. Gleichzeitig bleiben die persönliche Beratung und Betreuung als Dienstleistung und zur Vertrauensbildung für Kundinnen und Kunden bedeutend – ebenso wie die Daten- und Systemsicherheit im Bankgeschäft», halten die Autoren der Studie «Bankfachspezialisten 2030» fest. Die Wahrscheinlichkeit der Digitalisierung oder Automatisierung sei besonders hoch bei repetitiven Tätigkeiten mit einem geringen Komplexitätsgrad und ohne besondere Ausbildungsanforderungen, meint Balz Stückelberger, Geschäftsführer von Arbeitgeber Banken, dem Arbeitgeberverband der Banken in der Schweiz. In diesen Bereich gehört zum Beispiel die Datenerfassung, die der Computer schneller und mit einer geringeren Fehlerquote erledigen kann. Die Eingangshallen der Banken benötigen weniger Personal. Sie werden umgebaut und mit Geldautomaten und Beratungsdesks versehen. Oder Geldautomaten ersetzen zuweilen Filialen.

Der Mensch bleibt im Bankengeschäft eine zentrale Figur, darin sind sich die Fachleute einig. Das ist schon mal eine beruhigende Nachricht. Aber der Beruf ist kein Selbstläufer mehr. Um den Job zu behalten und vor allem auch um vorwärtszukommen, müssen sich Angestellte mehr ins Zeug legen als bisher. Die Weiterbildung und die Interdisziplinarität stehen im Vordergrund, weil das Bankfach rasant technischer wird. Die Entwicklung verläuft je nach Bereich in verschiedene Richtungen. Bei der Kundenberatung und -betreuung findet der einschneidendste Übergang statt. Von Veränderungen bis hin zur vollständigen Erneuerung der Tätigkeitsfelder ist die Rede. Die Digitalisierung werde übergreifend die Mehrheit der Kompetenzen beeinflussen und hohe Anforderungen an die Lern- und Wandlungsbereitschaft stellen, heisst es in der Studie.

Papierloses Büro
Der Bankangestellte kann sich also nicht auf seine Grundausbildung verlassen, seine Pflicht am Arbeitsplatz erfüllen und getrost darauf warten, was da kommt. Wer jung ist, kann sich an den Rhythmus einer stetigen Weiterbildung gewöhnen. Wer aber heute 45 Jahre als ist, hat vielleicht noch zwanzig Berufsjahre vor sich; für ihn stellt der Übergang in die neue Bankenwelt eine besonders grosse Herausforderung dar.

Für die Laufbahn bedeutet dies, dass sie nicht, wie seit Jahrzehnten gewohnt, linear-vertikal verläuft, sondern sich multidirektional und horizontal bewegt. Mit anderen Worten, von den Bankangestellten erwarten die Chefs funktionale Flexibilität und Eintauchen in neue Welten.

Ein heikles Thema ist die quantitative Personalentwicklung. Jobs werden verschwinden, neue kommen hinzu. Wie fällt der Saldo aus?

Die Credit Suisse arbeitet daran, bis Ende dieses Jahres rund 200 Arbeitsprozesse zu digitalisieren, vom ersten Kontakt mit dem Kunden über die Beratungsdienstleistung bis zur Verarbeitung im Backoffice. Das langfristige Ziel der CS ist ein papierloses Büro. Noch aber sind viele Dienstleistungen zu komplex, als dass sie vollständig automatisiert werden können. Das klingt vorerst für die Arbeitnehmer nicht gut.

Es gibt auch Gegenbewegungen. Man kann abschätzen, dass bei vielen Prozessen im Kerngeschäft weniger Menschen gebraucht werden, in der Informatik jedoch mehr. Dann kommt es auf den Erfolg der Bank an. Kann sie ihr Volumen ausdehnen, beispielsweise bei der Vermögensverwaltung, hilft das, die Differenz zu minimieren, eventuell sogar den Stellenbestand zu steigern. Stückelberger sagt es so: «Mit der Digitalisierung steigt die Produktivität, und neue Märkte können erschlossen werden, wodurch wiederum neue Arbeitsplätze entstehen.» Er sieht eine steigende Beschäftigung.

Das Beratungsunternehmen Deloitte berechnet das Digitalisierungspotenzial für die Schweiz auf 270 000 Stellen netto. Für die Bankbranche prognostiziert es eine deutlich unterdurchschnittliche Automatisierungswahrscheinlichkeit. Der essenzielle Kundenkontakt dürfte dabei eine wichtige Rolle spielen. Stellenwachstum im Finanzsektor ist in den wachsenden banknahen Unternehmen von Fintech und Regtech offensichtlich.

Arbeitgeber in der Pflicht
Viele Banken beschäftigen künftig im Kerngeschäft eher weniger als mehr Personen. Die Digitalisierung muss sich schliesslich lohnen. Stückelberger ist aber davon überzeugt, dass unter dem Strich die Beschäftigung insgesamt im Bankensektor zunehmen wird. Zurzeit sind in der Schweiz bei den traditionellen Banken 101 400 und mit den banknahen Finanzdienstleistern rund 145 000 Mitarbeitende (Vollzeitbasis) beschäftigt.

Wie auch immer, das Berufsbilddes Bankangestellten wandelt sich. Nicht nur die Arbeitnehmer, auch die Arbeitgeber sind gefordert. Das sieht auch Stückelberger so. Beide müssten den Transformationsprozess gemeinsam gehen. Weiterbildungsmassnahmen sollen insbesondere auch bei den älteren Mitarbeitenden ansetzen, damit diese möglichst lange im Betrieb eingesetzt werden können. Alle Bankbeschäftigten müssen mit dem sich permanent verändernden Arbeitsmarkt Schritt halten (Employability). Damit sind Medien- und Technologiekompetenz, vernetztes und interdisziplinäres Denken, Teamfähigkeit und Kontaktfähigkeit sowie Flexibilität und Offenheit gefragt.

Die Arbeitgeber tun gut daran, mit Weiterbildungsprogrammen diese Fortbildung zu intensivieren und auszubauen. Erste Schritte sind getan. Arbeitgeber Banken und der Kaufmännische Verband Schweiz haben den Kurs «Arbeitsmarktfähigkeit 4.0» entwickelt und lanciert. Er richtet sich an erfahrene Mitarbeitende und beinhaltet insbesondere die Themen Digitalkompetenz und Selbstmanagement.

Die Bankangestellten stehen vor einer spannenden Zukunft. Ihre Arbeitsgebiete verändern sich, weil viele repetive Tätigkeiten wegfallen. Daraus ergeben sich neue Möglichkeiten. Die Bankkarriere gewinnt an Attraktivität.

«Zukunftsstudie Bankfachspezialisten 2030», eine interdisziplinäre Studie des Instituts ZHAW School of Management and Law.

Die ordentliche Mitgliederversammlung der Basler Bankenvereinigung findet wie folgt statt:

Mittwoch, 25. April 2018, 17.00 Uhr im Auditorium der Credit Suisse, Basel Eingang St. Alban-Graben 3, Ecke Luftgässlein.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung haben wir das Vergnügen, Herrn Jürgen Mack, Geschäftsführender Gesellschafter, Europa-Park als Gastredner begrüssen zu dürfen. Sein Referat behandelt das Thema „Innovation aus Tradition“. Dieser Teil der Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr und steht allen Mitarbeitenden offen.